Veranstaltungen in Wetzlar und Umland:

Um die Erinnerung an die Pogromnacht 1938 wach zu halten, gibt es am und um den 9. November in Wetzlar und der Region an Lahn und Dill mehrere Gedenkfeiern. Kirchliche und kommunale Veranstaltungsträger laden dazu ein, sich daran zu erinnern, dass 1938 im Zuge der Novemberpogrome von den Nationalsozialisten hunderte Synagogen in Brand gesetzt sowie Symbole und Zeugnisse jüdischer Kultur schonungslos zerstört wurden. Zudem kam es zu Gewaltexzessen gegenüber der jüdischen Bevölkerung.

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar und die Stadt Wetzlar laden zu einer Feierstunde mit Kranzniederlegung und Schweigeminute ein. Die Gedenkstunde findet am Mittwoch. 9.November, ab 17 Uhr an der ehemaligen Synagoge in der Wetzlarer Pfannenstielsgasse (Rückseite Alloheim Seniorenresidenz „Lahnblick“) statt. Mitwirkende sind neben Oberbürgermeister Manfred Wagner Pfarrer Wolfgang Grieb für die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar, Pfarrer Peter Hofacker für die katholische Kirche, Lawrence de Donges-Amiss-Amiss von der Jüdischen Gemeinde Gießen, Nicolas Obitz von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (auch Mitglied im Bundesfachausschuss Kirchen-, Religions-, und Weltanschauungsgemeinschaften der Bundes-FDP) und Dr. Oliver Nass, Enkel von Elsie Kühn-Leitz. Musikalisch umrahmt wird die Gedenkfeier von Elisabeth Hausen (Gesang), Travis Meisner (Klarinette) und Jörn Martens (Gitarre).

Die Evangelische Kirchengemeinde Nauborn-Laufdorf lädt an diesem Tag zum Erinnerungsgebet am Gedenkstein für die ermordeten jüdischen Nauborner Bürger ein. Beginn ist auf der Wiese vor dem Kindergarten in der Nauborner Taunusstraße um 17 Uhr mit dem Abendläuten.

Die Evangelische Kirchengemeinde Bonbaden-Neukirchen-Schwalbach gestaltet die Gedenkfeier ab 17.30 Uhr auf dem alten Backhausplatz (Hauptstraße, Höhe Haus Nr. 35) in Bonbaden.

In Braunfels beteiligen sich an der Gedenkfeier, zu der die Stadt einlädt, neben dem Stadtverordnetenvorsteher Michael Hollatz der evangelische Gemeindepfarrer Sven Seuthe, die katholische Pastoralreferentin Andjelka Ferincevic und der Pastor der methodistischen Gemeinde, Sebastian Begaße. Das Gedenken findet am 9. November um 18 Uhr am früheren Standort der Synagoge (Unterer Burgweg) statt.

Ein Erinnern an die geschmähten, vertriebenen und ermordeten jüdischen Mitbürger Krofdorfs gibt es um 18 Uhr an der Gedenktafel vor der Margarethenkirche (Rodheimer Str. 23). Unter anderem beteiligen sich Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Gleiberger Land sowie Konfirmandinnen und Konfirmanden an der Gedenkfeier, zu der Bürgermeister Marc Nees und Pfarrer Christoph Schaaf einladen. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, innezuhalten, eine Kerze anzuzünden und einen Stein an der Grabstätte abzulegen.

Zur Gedenkfeier in der Jahnstraße lädt die Evangelische Kirchengemeinde Niedergirmes für Donnerstag, 10. November, um 18 Uhr ein. Bereits in den vergangenen Jahren gestalteten die evangelische und die katholische Kirche dieses Gedenken gemeinsam mit Katechumenen und der Zeitzeugin Gisela Jäckel aus Wetzlar.

bkl